ZP

Samstag, 10. März 2007

Nach der Prüfung ist vor der Prüfung

Das ist also das Motto für die nächsten Wochen.

Die Themen für meine ZP in Kanadistik stehen ja bereits und ich habe mich bereits an die Primärliteratur gemacht:

Bereits gelesen sind die:
  • Tomson Highway "The Rez Sisters" => die Frauen des Wasy-Reservats fahren zum Biggest Bingo in the World nach Toronto, mit dem Gewinn dort wollen sie ihrem Elend entfliehen => das Stück ist eine herrliche Mischung aus skurriler Komik und Dramatik
  • Tomson Highway "Dry Lips Oughta Move To Kapuskasing" => hier geht es um die Männer des Reservats, die fassungslos darüber sind, dass ihre Frauen ein Eishockey-Team gegründet haben, sie suchen die Ablenkung von ihrem sozialen Elend im Alkohol, dramatischer und gleichfalls entsetzlicher Höhepunkt dieses Stückes ist die Vergewaltigung der Trickster-Figur Nanabusch durch einen der Männer
  • Beatrice Culleton "In Search of April Raintree" => autobiographischer Roman einer Métis, der in ihrem Leben auch alles passiert, was man so als Klischée betrachten dürfte: die Eltern sind alkoholabhängig, dann hat sie wechselnde Pflegeeltern, ihr späterer Ehemann betrügt sie, die Schwiegermutter hasst sie, als sie zurück nach Winnepeg kommt, wird sie vergewaltigt und muss nach dem Selbstmord ihrer Schwester auch noch feststellen, dass die Prostituierte war und einen Sohn hat, den sucht sie dann und ohne zu erfahren, was aus dem Kind und April geworden ist, endet das Buch für meinen Geschmack etwas zu abrupt
  • Félix-Antoine Savard "Menaud, maître-draveur" => ein roman du terroir, sprich das Land und die Arbeit darauf wird vergöttert => Menaud ist Flösser und bei einem Unfall stirbt sein Sohn, Menaud richtet seinen ganzen Hass daraufhin auf den potentiellen Heiratskandidaten seiner Tochter, der ihm nicht patriotisch genug ist, am Ende wendet sich Marie dann doch dem Wunschkandidaten des Vaters zu
  • und die ersten 33 Seiten von Albert Laberge "La Scouine" => Entwicklung zum Realismus, das terroir und die Landarbeit werden realistisch dargestellt, was manchmal nahezu schockierend wirkt
Der Plan ist auf jeden Fall "La Scouine" heute noch fertig zu lesen, sind auch nur noch 100 Seiten. Und hier kommt auch noch eine gute Nachricht für alle, die sehnsüchtig darauf warten, dass das Pattylein ihren bereits abgesagten Heimaturlaub doch noch antritt: wenn ich die restlichen Primärtexte, was mit "La Scouine" noch 7 Bücher sind, im Laufe der nächsten Woche schaffe und mein ZP-Termin erst nach Ostern liegt, dann komme ich für eine Woche nach Hause. Genaueres kann ich erst nächste Woche sagen, aber meine Motivation, die Bücher zu schaffen, ist sehr groß :P :D.

Ach ja, ich hab eine neue Kurzgeschichte, die ich geschrieben habe, ins Savefile-Project gestellt. Aber irgendwer war schon so findig, es runterzuladen, auch ohne meine Ankündigung. Darüber freu ich mich natürlich ganz besonders :D.

Donnerstag, 8. März 2007

Heute war also Tag X

Nun, es war gar nicht so schlimm: ein bisschen mehr Zeit hätte es sein können und kreativere Aufsatzthemen als Rauchverbot und Kinderarbeit. Mein Mut zur Lücke im Vokabelteil hat sich in sofern ausgezahlt, als dass ich von den verlangten 30 ungefähr 15 ohne Lernen wusste, weitere 7 dank meiner Lernbemühungen und den Rest hab ich mir zusammengebastelt. Ich glaube, wenn ich den Lernwortschatz von hinten angefangen hätte, dann hätte ich nicht „basteln“ müssen, aber so war’s auch ok oder wie die Augsburger sagen: Passt scho.

Aber alles der Reihe nach: mein Tag begann um 3:30h heute Morgen, was auch für mich als Frühaufsteher sehr früh ist, darum wollte ich mich zurück in den Schlaf konjugieren, aber als ich dann bei 5. Verb gleich einen Hänger hatte, erfasste mich die nervöse Bettflucht. Also bin ich um 4:10 Uhr aufgestanden und hab mir die Konjugationen noch einmal angesehen. Dann wollte ich mir einen Kakao kochen, denn Schokolade soll ja glücklich machen, nach nur einem Schluck hab ich dann nicht weiter getrunken, weil mir wieder einfiel, dass das Getrunkene vielleicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt dem Ruf der Natur folgen wollen könnte.

Obwohl die Prüfung erst um 10:15 Uhr beginnen sollte, hielt ich es schon um 8 Uhr nicht mehr in meiner Wohnung aus. Also bin ich eine Runde um den Block und dann in die Uni, wo ich dann um kurz vor 9 Uhr war. Dann hatte ich ein kleines Hüngerchen und dank den netten Damen in der Cafeteria konnte dem Abhilfe geschaffen werden. Um dann die Zeit zu überbrücken, hab ich mir ein ruhiges Plätzchen gesucht (und davon gibt es in den Ferien doch reichlich) und hab in meinem Wortschatz geblättert.

So, dann ging es in den Raum des Schreckens… Alle romanischen Sprachen haben gleichzeitig geschrieben, so dass alle Ansagen in allen drei Sprachen gemacht wurden, was das Stressniveau noch einmal gesteigert hat. Dann wurde jedem ein großer Packen Papier ausgeteilt und dann ging es los. Naja, und der Rest ist Geschichte…

Und was macht das Pattylein, jetzt wo es Zuhause ist? Das wohl offensichtlichste: die Chansons von ihrem MP3-Player löschen, nach einem ganzen Semester kann ich nicht einmal mehr meine quebecischen Lieblingslieder hören. Allerdings hat sich Jacques Brel mit Händen und Füßen gewehrt: „Ne me quitte pas. Ne me quitte pas.“ Bien mon ami, ce n’est pas que je n’aime plus ta musique, mais après tout ce temps, je ne suis plus capable de t’entendre, alors, il faut qu’on se quitte – au moins pour le moment.

Dann hab ich erst einmal alles, was mit der Sprachpraxis zu tun hat, zurück ins Regal gestellt und die Sachen für den wissenschaftlichen Teil neu sortiert und auf dem Tisch verteilt. Danach hab ich mich meinem Haushalt gewidmet: Abwasch, Handtücher tauschen, Bett neu beziehen (dabei hab ich ein paar Vokabellernkärtchen wieder gefunden – noch so ein Grund nicht im Bett zu lernen… ;) und jetzt geht es zum Einkaufen. Die Aussicht in den Kühlschrank ist trostlos: erst kriegt man ein Echo und dann kommt einem etwas mit langen grünen Haare, das beim Kauf noch haarfrei war, entgegen und fragt: „Darf ich Mama zu dir sagen?“ Das ist dann doch ein bisschen viel. Also, auf zum Supermarkt!! Ihr seht, das Pattylein versteht es, eine überstandene Prüfung zu feiern ;).

Vorher muss ich noch ein paar Anrufe der lieben Verwandtschaft entgegen nehmen, die natürlich alle wissen wollen, wie es gelaufen ist. Also, liebe Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen: verzichtet auf einen Anruf, wenn ihr das hier gelesen habt, denn wenn ich vom Einkaufen wieder da bin, dann leg ich mich in mein frisch bezogenes Bett und so fix und alle wie ich bin, penne ich bis morgen durch und wir wollen das Pattylein doch nicht wütend machen, indem wir es wecken, ja?

Donnerstag, 1. März 2007

Noch genau 7 Tage...

... und zwar auf die Minute genau. Dann steht die sprachpraktische ZP in Französisch an. Und, es gibt noch knapp 200 Seiten Vokabeln zu lernen. Dann gibt es noch zwei Dinge in Grammatik, die ich mir ansehen muss und mit expression écrite muss ich auch dringend anfangen. Das ist aber nicht ganz so schlimm, nur noch mal gucken, wie ein argumentativer Text aufgebaut sein muss...

Wenn ich schon einmal dabei bin:
Liebe Frau Buffard,
ich weiß, es ist nicht Ihre Schuld, dass die französische Sprache so schwer ist und Sie können auch nichts dafür, dass ein Lernwortschatz einen nicht unbedingt vor Spannung fesselt und es ist auch nicht Ihre Schuld, dass Vokabeln lernen so langweilig ist, aber ging es denn nicht noch ein bisschen trockener beim Zusammenstellen des Vokabulars?
Außerdem wüsste ich gerne, was Ochsenmaulsalat ist. Und wo genau liegt der Grimmdarm? Ich könnte ersteres in einem Restaurant in Frankreich bestellen und ich könnte dort zum Arzt gehen und behaupten, dass letzteres schmerzt, aber eigentlich hab ich nicht dne Hauch einer Ahnung, was das für ein Salat ist und wo der Grimmdarm liegt und ob ich so etwas überhaupt habe...
Mfg,
das Pattylein

Jaja, das Frustlevel ist momentan ziemlich hoch und die Zeit wird langsam knapp...

Donnerstag, 22. Februar 2007

Noch genau 14 Tage...

... dann ist Französisch-ZP und das war heute Morgen um 4 Uhr auch mein erster Gedanke, als ich wach wurde. An Schlaf war dann natürlich nicht mehr zu denken, also raus aus dem Bett und ran an die Bücher... Sollte jemand das Bedürfnis haben zu wissen, was Ochsenmaulsalat auf Französisch heißt, ich weiß es jetzt (sollte jemand wissen, was genau das ist, so darf er mich aufklären)... So viel zu nützlichem Vokabular...

Aber der Tag, der so früh begonnen hatte, sollte noch sehr erfolgreich für mich werden, denn ich habe *dramatische Pause* endlich den Themenblock für frankokanadische Literatur!!! Mein erster Dank gilt Klett, deren "Littérature québécoise - Des origines à nos jours" war mir dabei eine große, große Hilfe... Ich hatte sogar 4 Themen, aber das OPAC hat beim Selektieren geholfen, bei einem Thema spuckte es gar keine Primärliteratur aus, beim anderen nicht genug und so blieben noch die zwei anderen und da hat dann auch prompt alles gestimmt. Jetzt bin ich glücklich. Ach ja, die Themen sind: "De la célébration de la terre à la déchéance de la terre" und "Le théâtre: automatisme et réalisme". Wie ich meinem Prüfer meine Themenwahl näherbringe, weiß ich allerdings noch nicht, denn der Ärmste ist krank, richtig krank so mit Reha und allem. Das Prüfungsamt, die Leitung des Kanada-Instituts und vor allem ich (und die anderen Prüflinge natürlich auch) hoffen jetzt, dass er bis zur Prüfung gesund wird, denn was dann passiert, weiß keiner so genau, er ist der einzige Spezialist auf diesem Gebiet an der Uni.

Also an dieser Stelle: Gute, gute Besserung, lieber ZP-Prüfer für frankophone Literatur!!!!

Dienstag, 13. Februar 2007

Die Aufschieberitis...

... hat ein Ende!! Am Wochenende habe ich mich (endlich) für zwei von vier Themen für meine Zwischenprüfung in Kanadistik (Sprachen & Literaturen entschieden). Meine Wahl fiel auf *Trommelwirbel*: "Die Literatur der First Nations, Inuit und Métis", sowie auf "Der realistische Roman der 1940er und 1950er". Die Romane sind angefordert, ein kurzer Blick ins OPAC der Bibliothek beruhigt mein Gewissen, das unentwegt moniert, dass ich noch keine Sekundärliteratur auf meiner Liste habe. Dabei sollte es sich eigentlich erst einmal Gedanken machen, dass ich erst 2 von 4 Themen gefunden habe... Naja, aber ein Anfang ist gemacht. Erste Vorbesprechung ist nächste Woche. Drücken wir mal die Daumen, dass mein Prüfer auch so begeistert ist wie ich...

Ein kritischer Blick auf den Kalender zeigt mir, dass es nur noch 3 Wochen bis zur schriftlichen ZP in Französisch sind. Also heißt es ab jetzt: RANKLOTZEN!! Der Plan für die nächsten Tage und Wochen steht: Vokabeln, Konjugationen und Grammatik. Tageslicht, Schlaf, Atmen und Frischluft sind abgeschafft, ab jetzt geht nur noch Französisch... Und nach dem 08.03.2007 gibt's dann nur noch kanadische Literatur und die Bibliothek von "Die verschlafene Bibliothekarin schließt die Tür auf" bis zum Gong. Hoffentlich kann ich wenigstens über Ostern in die Heimat fahren...

Heute hatte ich die letzte Klausur des Semesters, aber geistig hatte ich sie schon im vorhinein abgehakt, denn meine Gedanken kreisen nur noch um das böse Wort mit Z.

Und jetzt wieder ran an die Bücher...

Abschlussprüfung
Aufreger
Das Leben danach
Dies & Das
Magisterei
Me, Myself & I
Musik
PrüfungsUNordnung
Prüfungsvorbereitung mit Patty
Seltsames
Servicewüste
Sprachschwierigkeiten
Stöckchen
Tutorella
Ulkiges
Uni-kum
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